In der Interview-Reihe sprechen wir mit Mitarbeitern der GRASS-Gruppe über die Zusammenarbeit im Projekt Zentrallager Hohenems. Den Aufschlag der vierteiligen Reihe macht das Gespräch mit Helmut Kainrad, der als Chief Financial Officer den kaufmännischen Bereich sowie Teilbereiche der Industralisierung des Unternehmens verantwortet.
Stellen Sie sich bitte kurz vor.
Mein Name ist Helmut Kainrad, ich bin 51 Jahre alt und seit über 20 Jahren im Unternehmen. Aktuell habe ich die Position des Chief Financial Officers inne und bin für den kaufmännischen Bereich der GRASS-Gruppe sowie Teilbereiche der Industrialisierung zuständig. Zusätzlich habe ich Sonderprojekte verantwortet, wie beispielsweise des Zentrallager in Hohenems.
Wann und wie sind Sie zu dem Projekt gestoßen?
Das war ein Jahr nach dem Projektstart in 2019. Wir hatten Änderungen in der Projektzuordnung definiert, ab da habe ich die Verantwortung übernommen und zusammen mit meinen Kollegen vor Ort an der Errichtung des Zentrallagers mitgewirkt.
Gab es dabei besondere Herausforderungen, vor allem beim Einstieg in das Projekt?
Definitiv! Wir haben diverse Dinge nochmal hinterfragen müssen, was die Grundvoraussetzungen, die Berechnungsgrundlagen und die Wachstumsstrategien betrifft. Nichtsdestotrotz hat sich an der grundlegenden Vorgehensweise nichts mehr geändert.
Zu diesem Zeitpunkt war TUP bereits mit an Bord. Wie haben Sie die Zusammenarbeit als Einsteiger ins Projekt empfunden?
Wir hatten auf Grund der Zusammenarbeit mit dem Team bereits eine gute Basis. Das hat uns dabei geholfen einige sportliche Hindernisse zu überwinden, auf Grund der Tatsache, dass doch einige Änderungen durch den Projektverlauf aufkamen, was wir jedoch gemeinsam gut meistern konnten.
Geänderte Anforderungen bedeutet auch Austausch zwischen allen Projektbeteiligten. Wie lief das Konfliktmanagement, um diese Anforderungen aufzulösen.
Mit intensiven Gesprächen. Ich möchte an dieser Stelle speziell Herrn Weidenhammer nennen, mit dem ich eine sehr gute Vertrauensbasis gefunden habe. Wir konnten ehrlich miteinander umgehen, alle offenen Probleme ansprechen und so gute Lösungen für alles finden.
Erschwerend kamen mit Corona Reisebeschränkungen und auch Einschränkungen, was den Zutritt zu Betriebsgeländen betrifft, hinzu. Wie waren die Bereitschaft und der Einsatz der verschiedenen Projektbeteiligten während dieser Phase?
Der Eintritt der Corona-Phase hat uns direkt im Hochlauf des Projektes getroffen. Wir waren ca. ein dreiviertel Jahr vor der Inbetriebnahme des Lagers. Das war eine sehr schwierige Situation für alle Beteiligten. Es war auch eine gewisse Unsicherheit zu spüren, wie man in dieser Situation jetzt handeln soll. Wir haben uns aber über Online-Meetings und im späteren Verlauf auch Präsenztermine sehr gut zusammengefunden und konnten so aus heutiger Sicht diese doch damals schwierige und ungewohnte Phase bestens überwinden.
Gab es dabei bestimmte Werkzeuge, die bevorzugt zum Einsatz kamen?
Im Grunde genommen Videokonferenzen und Online-Verfügbarkeit. Letzteres war ein wichtiger Punkt. Als die Tests gelaufen sind, vor Ort in Hohenems, waren die Kollegen von TUP in deren Stammhaus online verfügbar und konnten somit Fragen sofort beantworten.
Das schlägt auch eine gute Brücke zum nächsten Punkt. Was war Ihre Erwartungshaltung, als Sie in das Projekt eingestiegen sind?
Im Grunde genommen ein funktionsfähiges Lager präsentieren zu können. Wir hatten mit dieser Investition in das Zentrallager Hohenems eine der größten Investitionen der GRASS-Gruppe und eine Fokusinvestition im Jahr 2020 innerhalb der WÜRTH-Gruppe. Die Erwartungshaltung war also sehr hoch, doch wir konnten sie voll erfüllen. TUP war dabei ein strategisch wichtiger Partner, zusammen mit unseren Kollegen vor Ort sowie den weiteren Projektbeteiligten für den erfolgreichen Abschluss des Projektes.
Gab es besonders spannende Situationen, die sich im Projekt entwickelt haben?
In jedem Fall! Wir hatten einen Wechsel der Beteiligten im Projektverlauf, zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gab es auch noch Nachbearbeitungsbedarf bei einigen Rahmenbedingungen. Aber ansonsten muss ich sagen, dass die Kooperation sehr gut war.
Wie haben Sie die Betreuung in der Aftercare-Phase wahrgenommen?
Sehr gut, ebenso wie in den heißen Phasen vor dem Projektabschluss. Die Tatsache, dass wir ab Tag Eins der Inbetriebnahme immer liefern und fakturieren konnten, spricht Bände über die Qualität der Betreuung vor und nach dem Go-Live. Wir sind bis zum heutigen Tag sehr zufrieden mit dem Service.
Gabe es besondere Meilensteine, die sich nach der Inbetriebnahme abgezeichnet haben?
Beispielsweise, dass wir bis zu 1.500 Paletten am Tag problemlos kommissionieren konnten. Was die Menge, aber auch was die Qualität betrifft, hatten wir bereits zu Beginn sehr hohe Lieferservicegrade von über 99%, was natürlich Bände über die Qualität des Zusammenspiels von Hard- und Software spricht.
Wohin geht der weitere Weg für Sie nach Abschluss dieses Projekts?
Im Grunde genommen bin ich weiterhin als Geschäftsführer für die GRASS-Gruppe tätig. Den Logistikbereich habe ich an einen Kollegen abgegeben, der den Order-to-Cash-Prozess sowie die Logistik in Hohenems vor Ort verantwortet. Bei den kommenden Projekten in diesem Bereich werde ich jedoch begleitend beteiligt sein.
Gibt es da Dinge, über die Sie jetzt schon sprechen können?
Wir haben einen Expansionsplan für die nächsten Jahren definiert, speziell in Skandinavien haben wir ein Erweiterungsprojekt mit einem Hochregallager sowie die Errichtung eines Lagers mit ca. 5.000 Palettenplätzen geplant.
Welche Vorteile sehen Sie aus der Managementperspektive in den TUP-Lösungen?
Das sind aus meiner Sicht zwei wesentliche Punkte: Einmal die Skalierbarkeit, die für uns ein entscheidendes Kriterium war. Da wir sowohl das Zentrallager mit der Software, aber auch Produktionspufferläger im weiteren Verlauf betreiben können. Auch die Internationalität, die es uns ermöglicht im Ausland die Systeme einzusetzen, ist ein wesentliches Merkmal. Ich habe schon unsere Ausbaupläne in Skandinavien angesprochen, diese werden ein wesentlicher Baustein sein, um mit TUP weitere Lösungen zu implementieren. Außerdem stehen wir im Augenblick vor der Erweiterung und Neustrukturierung unserer Produktionswerke, wo im Augenblick sechs Produktionspufferläger mit unterschiedlichster Software im Einsatz sind, dort sehen wir in der Vereinheitlichung unserer Systeme auf TUP-Lösungen viel Potential.
Vielen Dank für das Gespräch!
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