Förderhilfsmittel in der Intralogistik

Durch Förderhilfsmittel werden in der Intralogistik einzelne Güter zu größeren Ladeeinheiten zusammengefasst. Im Allgemeinen gilt folgende Definition: Die Intralogistik setzt Förderhilfsmittel ein, um unterschiedliche Güter zu schützen, ladebereit, transportbereit und lagerfähig zu machen.

Grundsätzlich sind Förderhilfsmittel in der Intralogistik Bestandteile des jeweiligen Fördersystems. Bestandteile eines solchen Fördersystems, welches ausschließlich für den Transport von Ladeeinheiten vorgesehen ist, sind: Förderhilfsmittel, Fördertechnik und die Materialflusssteuerung. Förderhilfsmittel kommen in der Regel zum Einsatz, wenn ein Transportgut nicht lose förderfähig ist oder, wie anfangs erwähnt, wenn kleinere Fördermengen zu großen Ladeeinheiten gebündelt werden (1).

Förderhilfsmittel werden in unterschiedlichen Kriterien eingeteilt

  • Nicht-tragende forminstabil: Versandtüten, Netze, Säcke, Beutel und Taschen
  • Tragend: Paletten
  • Tragend, umschließend und formstabil: Tablare, Lagerkästen, Boxen, Gitterboxen, Fässer, Kanister, Kartons
  • Tragend, umschließend und abschließend: Container
  • Sonderhilfsmittel: Schnüre, Spanngurte, Polsterung (Styropor, Luftkammer-Material) und Verpackungsfolien

Mögliche Anforderungen an Förderhilfsmittel

Sie kommen oft unter individuellen und schweren Bedingungen zum Einsatz. Verschmutzungen und industrielles Handling verlangen materialtechnisch Robustheit bei vielseitigem Einsatz.

  • Hohes Ladevolumen, geringes Leervolumen
  • Ergonomie beim Handling
  • Passgenauigkeit auf Förderband, Gabelhubwagen / Gabelstapler, Regalbediengerät, Hängebahn, Kran
  • Adaptiver Einsatz: Behältereinsätze, Steckverbindungen, Trennwände
  • Zulassung für Gefahrgut
  • Haltbarkeit
  • Recyclingfähigkeit
  • Leichte Bedienbarkeit: befüllen, entleeren, heben, aufstellen
  • Möglichkeit eines manuellen oder automatischen Transports
  • Unempfindlichkeit gegen Öl, Säure und Laugen
  • Leichte Reinigung
  • Nutzbarkeit für die Extralogistik

Kartons, Paletten und Co. als Kostentreiber

„Nachteile“ des Einsatzes von Förderhilfsmitteln sind zwar weniger beachtenswert; auch weil ihr Einsatz kaum zu vermeiden ist. Doch fließen diese Erkenntnisse zumindest in die intralogistische Lagerplanung mit ein. Hilfsmittel wie Kartons oder Paletten müssen immer be- und entladen, zudem müssen in großen Distributionszentren mit einer Bestandsverwaltung von Tausenden Artikelpositionen, die hohen Beschaffungskosten mit berücksichtigt werden. Ein zusätzlicher zeitkritischer Aspekt ist der Transport von dieser Art Hilfsmitteln beziehungsweise Leerbehältern zu den jeweiligen Prozessabschnitten, bei denen Bedarf an beispielsweise Kartons, Paletten oder Gitterboxen besteht.

Zusammenfassung

Zu den oben beschriebenen Hilfsmitteln gehören unter anderem die Palette, der Container, Karton und Versandbeutel. Sie werden dabei in tragende, tragende und umschließende sowie in nicht tragende Hilfsmittel unterschieden. Förderhilfsmittel dienen der Aufnahme und Zusammenfassung von losem Fördergut, wodurch wiederum eine Beschleunigung der logistischen Prozesse (lagern, transportieren) bewirkt wird. Zudem wird erreicht, dass das Sortiment vor Schäden und auch vor Diebstahl (Sichtschutz) geschützt wird.

(1) Timm Gudehus, Logistik, Grundlagen, Strategien, Anwendungen, Seite 826, 3., neu bearbeitete Auflage

(2) Grafik lernen.projekt-eloq / die Anforderungen

Weitere Informationen zum Thema Förderhilfsmittel finden Sie auch unter Kommissionierroboter sowie unter Transportstrategien in der Intralogistik.