Product Lifecycle Management (PLM)
Der englische Begriff Product Lifecycle Management, kurz PLM, beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, Produktinformationen zu bündeln. Es handelt sich dabei um eine Art unternehmensübergreifende Verwaltung sowie Steuerung des Informationsflusses eines Produktes entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Industrie spricht vom Zusammentragen der Informationen, die im Verlauf eines Produktlebenszyklus anfallen. Dazu zählen etwa Informationen aus Konstruktion, Produktion, Vertrieb, Dienstleistung sowie Demontage und Recycling.
Das Product-Lifecycle-Management basiert grundsätzlich auf detaillierten Produktinformationen, welche zunächst im Rahmen der Produktplanung sowie dessen Produktion anfallen. Dazu gehören auch Produktdaten, die außerhalb des Unternehmens, bei externen Dienstleistern und Zuliefern entlang der Supply Chain gesammelt und strukturiert gespeichert werden. In der Regel lässt sich die Managementstruktur von PLM in drei Phasen gliedern:
- Beginning of Life (BoL)
- Middle of Life (MoL)
- End of Life (EoL)
Eines der Ziele eines PLMs ist es, Mitarbeitern Produktinformationen auf Anfrage in hoher Qualität, inklusive Zusatzinformationen (Bilder, Videos) am richtigen Ort zur Verfügung zu stellen (siehe dazu Vorteile PLM). Die oben genannten drei Phasen beinhalten unter anderem folgende Informationsschnittstellen:
- Rohstoffgewinnung, Zulieferer
- Entwicklung (Designprozesse), Konstruktion, Produktion neuer Produkte; inklusive Maschinen- und Software-Informationen, während der Herstellung.
- Vertrieb, Zusammenarbeit mit Lieferanten, Garantiemanagement, Kundenkommunikation
- Entsorgung, Produkte vom Markt nehmen (Produkt-Einstellung), Recycling
Wichtig: PLM nutzt nicht nur Informationen zum jeweiligen Produkt. Es werden auch Personen und deren Know-how mit berücksichtigt beziehungsweise einbezogen, die für das Lösen von konkreten Produktfragen in Frage kommen. Dazu gehören auch prozesstechnische Verbesserungen und bereits abgeschlossene Erfolgsgeschichten, die die Unternehmensproduktivität allgemein verbessern. Eine Art soziales Netzwerk im Unternehmen.
Unter Product-Lifecycle-Management versteht man das produktbezogene und unternehmensübergreifende Informationsmanagement. PLM umfasst die Planung, Steuerung und Organisation der zur Erzeugung und ganzheitlichen Verwaltung aller Daten, Dokumente und Ressourcen erforderlichen Prozesse im gesamten Produktlebenszyklus.
Technische Universität Kaiserslautern, Lehrstuhl für virtuelle Produktentwicklung
Vorteile Product Lifecycle Management – PLM
- Planung und Produktion werden transparent.
- Neue Standards werden geschaffen.
- Produkt ist durchweg transparent.
- Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.
- Beteiligte Mitarbeiter sind allesamt auf dem gleichen Wissensstand.
- Produktivität durch wiederholbare und erfolgreiche Prozesse.
Wichtig: PLM ist in der Regel ein Software-basiertes Informationssystem, das sich durch eine sogenannte kohärente Datenstruktur auszeichnet. Sprich, die Informationen sind nicht nur zusammenhängend; die beteiligten Systeme agieren konsolidierend. Neben den klassischen Produktinformationen sorgen passende Schnittstellen zum einen für die dazugehörigen Informationen der produzierenden und transportierenden Peripherie, zum anderen ist es möglich, unternehmensübergreifend Produktentwicklungen zu überwachen.
Für die Umsetzung eines Product-Lifecycle-Managements setzen Unternehmen oftmals auf ein sogenanntes ‚Product Data Management‘ (PDM). Es handelt sich dabei um eine Software, die vorgibt, wie Produktdaten (Dokumente) und Produktinformationen gespeichert und verwaltet werden. Ein weiteres Beispiel für solche Art Software ist das Product Information System – kurz PIM. Das Unternehmen Viamedici hat dazu eine schöne Übersicht veröffentlicht, was alles zu einem solchen Product-Information-Management-System gehören kann.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch unter Supply-Chain-Management sowie unter ‚Worum geht es im Supply Chain Management?‘.
Teaserbild: Max Pixel