Auftragsdisposition in der Intralogistik

Die Auftragsdisposition beschreibt die mengenmäßige Zuordnung und Verteilung von Aufgaben beziehungsweise Aufträgen auf interne verfügbare Ressourcen. Vor der Zuweisung sind die sogenannten Leistungsprofile (Aufwände) jedes Auftrags, beispielsweise durch eine Avisierung oder einen Vertrag, bekannt. Zudem ist jeder Auftrag terminiert. Abzuwickelnde Auftragsdispositionen können verbindliche Kundenaufträge oder planungsbedingt vorausgegangene Vorgaben (Prognose, Bedarf) sein. Der Begriff Disposition ist allerdings mehrdeutig.

Disposition

Eine aus der Industrie (Wirtschaft) extrahierte Disposition ist eine mögliche Entscheidung (Auftrag xy steht zur Disposition). Sie fließt nach dem sogenannten Entscheidungsverfahren als Auftrag ins Produktionssystem, beziehungsweise in der Intralogistik vom Hostsystem ins Warehouse-Management-System. Die Entscheidung, wie mit dem Auftrag verfahren wird, können ein Computer, ein Mensch oder beide gemeinsam treffen – er gilt beziehungsweise sie gelten im Entscheidungsverfahren und bis zur Erfüllung des Auftrags als Disponent(en).

Der Begriff ist allerdings mehrdeutig und wird, je nach Tätigkeitsfeld (Medizin, Wirtschaft, Politik, Psychologie), unterschiedlich interpretiert. So beschreibt die Disposition in der Psychologie die eigene Meinung eines Menschen; die Philosophie dagegen sieht darin die Fähigkeit, etwas zu tun.

Auftragsdisposition: Entscheidungen in der Intralogistik und Produktion

Weil in der herkömmlichen Planung mit unscharfen Informationen und Prognosen gearbeitet wird, setzt man speziell in der Intralogistik wie auch in der industriellen Produktion auf detaillierte Beschreibungen von möglichen Dispositionen. Dank der detaillierten Informationen wird so eine ressourcenschonende Verteilung auf die darauffolgenden Prozesse garantiert und beispielsweise eine effektive Produktion (Lean) gewährleistet. Da eine Disposition eine terminierte Zuweisung inkludiert, spricht man auch von der Feinplanung, Produktionsplanung oder Auftragsdisposition.

Auftragsdisposition in der Praxis

Auftragsdispositionen werden in der Regel (bei zentraler Organisation) auf einer administrativen Ebene abgewickelt. Diese Abwicklung übernehmen heutzutage ERP-Systeme mit entsprechender Dispositionssoftware. Sie werden zudem von der kaufmännischen Abteilung (Ressource Mensch) unterstützt. Wie komplex die Einschätzung, Entscheidung und Verteilung eines einzelnen Auftrags ist, zeigen die dazugehörigen Aufgabenbereiche, die bei Auftragseingang zeitnah berücksichtigt werden müssen. So umfasst eine einzelne Auftragsbearbeitung vertriebliche, kaufmännische, technische (Ressourcen: Mensch, Maschine, Material) und logistische Entscheidungen (Lagerplatz, Materialfluss, Cut-off-Zeit).

Das Ziel einer Auftragsdisposition ist das sogenannte Auflösen der eigentlichen Disposition. Das geschieht aber erst nach Auftragserfüllung. Der Disponent überwacht dabei die termingerechte, vollständige und pünktliche Ausführung der einzelnen Prozesse.

Wichtig: Da auch zeitkritische Aufträge außerplanmäßig in die jeweiligen Systeme (bsp. Lagerverwaltung, Materialflusssteuerung) fließen, spielt der Leitstand bei der Auftragsabwicklung eine wichtige Rolle. Die Auftragsdisposition steht dabei immer in Abhängigkeit mit den Strategien folgender Bereiche: Betrieb (gesamt), Lager, Fertigung (Produktion) und Transport. Deren Ressourcen spielen bei der korrekten Disposition eine wesentliche Rolle.

Intralogistikprozesse, die mit dem Dispositionsauftrag interagieren sind:

Weitere Informationen zum Thema richtiges Planen finden Sie unter Lean-Management sowie unter Leistungsanalyse.

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