Gliederungsmöglichkeiten von Kennzahlensystemen

Es gibt verschiedene Varianten, um Kennzahlensysteme zu ordnen. Die Einordnung dient letztlich dazu, sich einen Überblick über die Kennzahlensysteme zu verschaffen.
Einerseits können Kennzahlensysteme anhand von sechs verschiedenen Systematisierungsmerkmalen untergliedert werden Andererseits gibt es nicht nur reine Ausprägungen. Stattdessen existieren auch entsprechende Mischformen. Diese Systematisierungsmerkmale lauten:

  • Verknüpfung der Elemente (Rechensysteme und Ordnungssysteme)
  • Methode der Entwicklung (Induktiv abgeleitete Systeme und deduktiv abgeleitete Systeme)
  • Art der zu messenden Sachverhalte (Messung von Strukturen und Messung von Prozessen)
  • Zeitliche Dimension (Planungssysteme und Kontrollsysteme)
  • Betriebliche Funktionen (Intralogistik und Lagerwirtschaft sowie Produktion, Finanzwirtschaft)
  • Verwendungsorientierung (Analysesystem und Steuerungssystem)

Das Systematisierungsmerkmal Verknüpfung der Elemente bildet die formale Gliederung eines Kennzahlensystems. An dieser Stelle sollen nur die Möglichkeite Rechensysteme näher erläutert werden.

Eine Möglichkeit Rechensysteme zu beschreiben ist die Folgende:

Die Struktur des Systems ist Baum-ähnlich, während eine Spitzenkennzahl an oberster Stelle steht. Die wichtigste Aussage im Rechensystem wird durch die Spitzenkennzahl getroffen. Sie wird sukzessive in weitere Kennzahlen zerlegt. Bis zum erreichen von bestimmten Messwerte wird der Prozess über mehrere Ebenen durchgeführt.

Ein großer Nachteil ist, dass oft Hilfskennzahlen benötigt werden, um klar aufzuzeigen, wie die Spitzenkennzahl entstanden ist. Erst mit dem Aufzeigen von Verbindungen kann die notwendige Operationalität für Analysezwecke hergestellt werden.

In einem Rechensystem geht es darum, alle Kennzahlen als Input für die Spitzenkennzahl zu verwenden. Rechensysteme sind für die Anforderungen der Realität nicht ausreichend, denn ein Unternehmen kann nicht nur mit einer Kennzahl kontrolliert werden.
Eine Möglichkeit, um die Grenzen dieser Rechensysteme zu überwinden, ist die Nutzung von Ordnungssystemen. Dabei findet die Verknüpfung von Kennzahlen über eine logische Struktur statt. Die Aufnahme von Hilfskennzahlen in das System ist nicht notwendig. Der strukturelle Aufbau erfolgt zum Beispiel durch die Gliederung nach Objekten. Es ist aber auch möglich, dass Verbindungen nicht klar ersichtlich werden.

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