LAN (Local Area Network) / Industrie-LAN

Ein Local Area Network (LAN) ist im Gegensatz zum WAN (Wide Area Network) ein lokal beschränktes Netzwerk von Rechnern und Steuerungen. Jeder im LAN vernetzte Rechner, jede Steuerung teilt sich ausnahmslos dieselben Ressourcen (Geschwindigkeit, Kapazität), die vom jeweiligen Host oder Server zur Verfügung gestellt werden.

In Warenwirtschaftssystemen befindet sich ein LAN meist im Besitz und Gebrauch einer einzelnen Organisation/Gruppe. Es wird auf Basis der ersten beiden Schichten des 7-Schichten-Modells (OSI) definiert und beschreibt die physischen (1. Schicht) und logischen (2. Schicht) Verbindungen. Speziell in industriellen Umgebungen (Lager, Produktion) setzt man trotz Internet-Zeitalter auf lokale Netzwerke. So ist ein klassisches LAN vor äußeren Störungen und Angriffen grundsätzlich sicher. Um dessen Funktionalität sicherzustellen, muss keine Verbindung zum Internet bestehen. Dennoch, moderne Lagersysteme nutzen, trotz Sicherheitsrisiko, parallel eine Verbindung zum Internet. Für die nötige Sicherheit sorgen dann Firewalls sowie VPN-Netzwerke (Virtual Private Network).

Ein lokal konfiguriertes Netzwerk funktioniert sowohl per Kabel als auch per Funk (WLAN); auch beides gleichzeitig funktioniert heutzutage problemlos. Voraussetzung, beide Übertragungsmedien sind mit demselben Netzwerk beziehungsweise mit derselben Hardware verbunden; es agiert bei ausgewogener Hardware grundsätzlich ohne Latenzen.

Industrie-LAN  

Die Verkabelung mit dem Industrie-LAN unterscheidet sich technisch gesehen nicht vom herkömmlichen LAN. Lediglich die Eigenschaften des Switches, des Routers, der Steckverbindungen selbst, die Ummantelung des Kabels sowie die beiden Endpunkte des sogenannten Twisted-Pair-Kabels sind im Gegensatz zum häuslichen Einsatz robuster ausgelegt. Twisted-Pair-Kabel sind genormt und, um ihre Leistungsfähigkeit zu beschreiben, in unterschiedliche Klassen und Kategorien unterteilt.

Jede Klasse oder Kategorie deckt verschiedene Anforderungsprofile mit bestimmten Qualitätsvorgaben ab. Verwendet man demnach unterschiedliche Kabel-Klassen in einem Netzwerk, ist mit Leistungseinbußen zu rechnen. Je höher die Kategorie-Ziffer, umso höher die Leistungsfähigkeit des Netzwerks.

LAN-Ethernet

Bei Ethernet handelt es sich um eine LAN-Technologie, die ihren Ursprung in den 1970er Jahren hat. Die Netzwerktechnik nutzt dabei die Schicht eins und zwei des OSI-Schichtenmodells (LLC- und MAC-Schicht / IEEE 802.2 und 802.1) für die Adressierung und die Zugriffskontrolle auf das Übertragungsmedium. Ethernet dient ausschließlich für das Vermitteln von Daten-Paketen. Jedes zu versendende Paket wird mit einem Header sowie mit einer Prüfsumme versehen, erst dann an den Empfänger versendet.

Ein entscheidender Nachteil von Ethernet ist die Übertragungstechnik selbst. So transportiert die Technologie die verpackten Daten ohne festes Zugriffsraster. Bei Ethernet gibt es also keine Garantie, dass die Daten innerhalb einer bestimmten Zeit den Empfänger erreichen.

 

Weitere Informationen zur Datenübertragung erhalten Sie unter Kommunikation im Informationssystem.

 

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