Ein besonderer Tag war dieser Mittwoch für Matthias Ruß, den sympathischen Wirtschaftsingenieur aus Böblingen mit den vielseitigen Talenten. Denn am 12. März dieses Jahres konnte er die Lorbeeren für seine herausragenden Leistungen am „Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme“ (IFL) des KIT ernten.
Zum zweiten Mal wurde der Dieter-Arnold-Preis in Karlsruhe verliehen – erstmals allerdings für eine Bachelor-Arbeit. Das Werk von Herrn Ruß beschäftigt sich mit der Simulation und Analyse energieeffizienter Lagersysteme – ein Thema, das in Zeiten steigender Energiekosten und der zunehmenden Bedeutung grüner Produktionsprozesse, den Nerv der Wirtschaft zu treffen scheint. So sah das wohl auch die Jury, denn diese Arbeit setzte sich, trotz des geringeren Umfangs, im Vergleich zu ebenfalls eingereichten Master-Thesen, einstimmig gegen die Mitbewerber durch.
Lagerverwaltung: Optimierung ohne Investition
So sah das auch der Leiter des IFL, Prof. Dr.-Ing. Kai Furmans und betonte bei seiner Eröffnung nochmals die Wichtigkeit der Thematik für die Industrie. Nach einer kurzen Vorstellung übergab er das Wort an Herrn Ruß, der in einer kurzen Zusammenfassung die Aufgabenstellung, die Herangehensweise und die Ergebnisse seiner Arbeit dem Auditorium im gut gefüllten Selmayr-Hörsal präsentierte. Ruß schilderte, wie er das Prinzip der Zonierung, hauptsächlich bekannt aus der Kommissionierung im Lagerbetrieb, in einer Simulation auf die Lagerverteilung in Hochregallagern angewendet hat. Er konnte beweisen, dass es möglich ist, durch eine geschickte Wahl der Massenverteilung und der Zonierung im Hochregal Energie einzusparen, ohne im Vorfeld größere Investitionen zu tätigen. In der anschließenden Diskussion mit dem Publikum bestätigten auch anwesende Vertreter aus der Industrie den großen Bedarf und Nutzen dieser Erkenntnisse für den laufenden Betrieb führender Hersteller.
Dies war eine saubere Vorlage für den Stifter und vormaligen Institutsleiter des IFL, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Dieter Arnold, der die Laudatio auf den Preisträger übernahm. Er machte deutlich, dass Herr Ruß es verstanden hat, die Lehre der technischen Hochschule auf die hohe Schule der Technik zu übertragen und somit auf vorbildliche Weise die fachlichen Kenntnisse und die Ideale des Institutes zu vereinen. Zur Preisverleihung Übergab er an seinen langjährigen Kollegen und Wegbegleiter Prof. Dr. Frank Thomas, Gründer der Firma TUP und Vorsitzender der Wissenschaftlichen Studiengesellschaft für Fördertechnik, der nochmals die herausragenden Leistungen des Absolventen würdigte und das Preisgeld in Höhe von 500 Euro überreichte.