In der Interview-Reihe sprechen wir mit Mitarbeitern der GRASS-Gruppe über die Zusammenarbeit im Projekt Zentrallager Hohenems. Im vierten und damit letzten Teil der vierteiligen Reihe zeigt Manuel Bonner seinen Werdegang vom Logistikmitarbeiter zum Mitglied des ERP-Teams auf.
Was ist deine Position und deine Aufgabe bei GRASS?
Mein Name ist Manuel Bonner, ich bin bei GRASS für Logistikprojekte zuständig und betreue das Zentrallager hinsichtlich neuer Software. Dadurch bin ich auch Teil des ERP-Teams geworden und unterstütze dort unseren Einkauf sowie die ERP-Seite der Logistik.
Wann und wie bist du zum Projekt gestoßen?
Ich bin bereits zu Beginn zum Projekt gestoßen als das Team noch zusammengestellt wurde. Zuerst war ich für die lagerinternen Prozesse zuständig. Im weiteren Verlauf das Projekts übernahm ich die Verantwortung für gesamte Abstimmung mit TUP und dementsprechend auch für die Umsetzung der Softwarepakete.
Was wäre da ein Beispiel aus deinem Tagesgeschäft?
Grundsätzliche die ganzen fachlichen Abstimmungen zwischen GRASS und TUP, sobald über Prozesse oder Abläufe gesprochen wurde. Das Abklären von Funktionalitäten entlang der Fragen „Was wird benötigt?“, „Wie soll es integriert werden?“ ist größtenteils über mich gelaufen.
Wie war die Zusammenarbeit mit TUP auf der persönlichen und fachlichen Ebene?
Sowohl persönlich als auch fachlich war ich mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden. Auf der persönlichen Ebene hat es sehr gut funktioniert, das ganze Team hat schön ineinandergegriffen. So konnten wir auch einige Hindernisse schnell überwinden und die PS schnell auf die Straße bringen. Fachlich hat es mich beeindruckt, was die TUP-Projektleiter und Entwickler in das Projekt eingebracht haben. Das hat bei mir auch das Interesse für das Themenfeld IT geweckt, daher bin ich intern in die IT-Abteilung gewechselt. Dort betreue ich die Software für das Zentrallager und habe so jetzt den großen Vorteil, dass ich von Anfang an Teil des Projektteams war.
Gab es da eine Situation, von der du sagst, dass sich es da für dich in diese Richtung entwickelt hat?
Dieser Punkt war für mich die Inbetriebnahme. TUP war vor Ort und die Entwickler haben beim Überfliegen der Skripte auf den Bildschirmen Probleme entdeckt und direkt beseitigt. Das war ein Wow-Moment für mich!
Wie war die Zusammenarbeit während dem Projekt im Hinblick auf Verfügbarkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und die Qualität der Zusammenarbeit?
Da wir uns in der Hochphase des Projekts täglich abgestimmt haben, war die Verfügbarkeit sehr gut. Wenn etwas gebraucht wurde, ist das auf kurzem Weg abgearbeitet worden. Wir haben auch von Anfang diese kurzen Wege gesucht, damit wir alles schnell, freundschaftlich und kollegial abarbeiten konnten. Natürlich haben wir auch diskutiert, wenn es um Kniffe oder Prozessabläufe ging, um so das optimale Ergebnis zu erzielen. Unterm Strich gibt es da nichts anzukreiden aus meiner Sicht.
Gab es da ein besonders spannendes Problem, das ihr gemeinsam gelöst habt?
Insbesondere Die Kommissionierung war einer der Knackpunkte und das Herzstück der Anlage, die wir installiert haben. Die Workshops dazu waren sehr interessant und haben mir viele Erfahrungswerte gebracht, da TUP viel Wissen aus anderen Projekten beigesteuert hat. Auch die ganzen Analysen und Abläufe, die wir im Rahmen des Projekts durchgeführt haben, waren sehr aufschlussreich und es hat Spaß gemacht sie gemeinsam zu erarbeiten. Das Ergebnis kann sich am Ende des Tages auch auf jeden Fall sehen lassen.
Wie wurdest du an das Themenfeld IT durch die Zusammenarbeit herangeführt?
Speziell hat mich da überrascht und erstaunt, was alles durch IT kontrolliert wird und wie komplex das alles inzwischen ist. Vorher war ich noch nie Teil eines Projekts dieser Größenordnung und hatte mit diesen Themenfeldern, wie Materialflussberechnung oder der Steuerung von Hochregallagern, auch wenig Berührungspunkte. Auch wie tiefgreifend selbst kleinste Änderungen sein können, hat mir die Augen geöffnet und damit mein Interesse an der IT-Welt geweckt.
Wo hast du dich jetzt aktuell hin entwickelt?
Dadurch, dass ich am längsten mit TUP im Detail und auch im Hintergrund am Projekt gearbeitet habe, ist es jetzt meine Aufgabe das Zentrallager sowie die Software zu betreuen und weiterzuentwickeln. Im Projekt haben wir gelernt, wie man Anforderungen am besten beschreibt, so dass es von beiden Seiten schnell verstanden und umgesetzt werden kann. Durch die lange Zusammenarbeit haben wir so inzwischen eine hohe Effizienz in der Besprechung von Themen sowie der Spezifizierung von Anforderungen.
Habt ihr dazu bestimmte Kollaborationstools eingesetzt?
Wir arbeiten über Jira, in dem die Aufgaben verwaltet werden. In einem sogenannten Epic können wir unsere ganzen CRs (Change Requests) jederzeit auf Fortschritt prüfen. Dadurch können wir sehr effizient mit TUP zusammenarbeiten. Wir sind in den Projektmanagementprozess auf TUP-Seite komplett und vor allem transparent eingebunden.
Was sind die Besonderheiten der Anlage, die hier gemeinsam entworfen und aufgebaut wurde?
Eine Besonderheit ist die vollautomatische Warenvereinnahmung. Der Prozess startet eigentlich schon in den Werken. Die Kollegen haben dort die Aufgabe auf den Lagerverwaltungscodes die Ware zu verheiraten, was bei Vereinnahmung im Lager Hohenems zu Kontrollen und dementsprechend zu „In Ordnung“- oder „Nicht in Ordnung“-Meldungen führt und so die Einlagerung vorantreibt. Der zweite Punkt und auch das Herzstück der Anlage ist der Kommissionierbereich mit einem bildschirmgestützen Picking-System und sowie der Option, dass einzelne Mitarbeiter die ganze Anlage über MDE-Geräte steuern, Fehler melden oder quittieren und selbst zu einen gewissen Grad Entscheidungen treffen können. Das beschleunigt den Kommissionierprozess enorm.
Wie häufig wird das System aktualisiert oder angepasst?
Seit dem Livegang haben wir schon direkt größere Anpassungen durchgeführt. Einmal haben wir die Logik eines Prozesses angepasst, der vorher über die manuelle Fläche lief und an eine Position mit mehr Automatisierung und besseren Hebehilfen verlagert, um die Performance hoch zu halten und die Mitarbeiter zu schonen. Wir haben nicht lange Zeit ins Land ziehen lassen, sondern haben gleich weiter gemacht, nachdem wir gesehen haben, wie sich die Prozesse im operativen Geschäft wirklich verhalten.
Was war der Soll- den ihr euch erwartet habt und was war der Ist-Zustand?
Den Soll-Zustand haben wir in der Hochlaufphase erreicht. Speziell durch die Anpassungen sowie Mitarbeiterschulungen haben wir auch schon Tage und Wochen gehabt, in denen wir den geplanten Spitzenteil sogar geknackt haben!
Wie war die Zusammenarbeit während Corona, auch mit der Besonderheit der Einreise?
Wir hatten da leider das Glück, dass die Inbetriebnahme genau in den zweiten Lockdown gefallen ist. Doch auch diese Situation haben wir in gewohnter Manier zielgerichtet und lösungsorientiert bewältigt: Es wurde beispielsweise ein Laptop mit Webex an die Anlage gestellt und die Inbetriebnahme genauso fortgesetzt, wie es bei einem Vorort-Termin der Fall gewesen wäre. In dieser Zeit haben wir auch einen Laptop mit Webcam auf einer Palette durch die Anlage reisen lassen.
Wohin geht für dich und das Projekt der weitere Weg?
Die Projektphase ist zwar abgeschlossen, aber wir befinden uns immer in der Weiterentwicklung, um auch die letzten Prozente aus der Anlage zu holen und allgemein zu tunen, wo es nur geht. Bei neuen Projekten werden wir das Erlernte in jedem Fall mit einbringen und natürlich die Kollegen von TUP einbinden.
Vielen Dank für das Interview!
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