Es gibt unterschiedliche Prinzipien, nach denen gefertigt werden kann. Produkte werden teils nach Prognosen gefertigt, ohne dass es dafür einen konkreten Kundenauftrag gibt oder mit der Fertigung wird erst begonnen, wenn ein Kundenauftrag vorliegt. Push- und Pull-Systeme beeinflussen die Auslösung der Produktion. Zudem gibt es weitere Möglichkeiten, die Art der Fertigung zu klassifizieren. Die Fertigung kann nach folgenden Prinzipien gegliedert werden:
- Make to Stock (MTS)
- Assemble to Order (ATO)
- Make to Order (MTO)
- Engineer to Order (ETO)
Make to Stock (MTS)
Make to Stock (auch Build to Stock) bedeutet, dass die Auftragsabwicklung auf Nachfragprognosen erfolgt. Produkte werden dabei auf Lager produziert. Das Fertigungsprinzip MTS weist den größten Standardisierungsgrad auf. Verglichen mit MTO, ATO und ETO ist es am stärksten prognosegetrieben, eignet sich aber am Meisten dazu, um standardisierte Produkte in großen Stückzahlen zu verkaufen. Vor allem bei Gütern des täglichen Bedarfs kann der Lagerbestand gering gehalten werden, da die Prognosen mit hoher Zuverlässigkeit getroffen werden können. Der Auftrag ist prognosegetrieben in den Bereichen Entwicklung, Konstruktion, Beschaffung, Produktion und Endmontage. Ab dem Bereich Distribution ist der Auftrag schließlich auftragsgetrieben.
Assemble to Order (ATO)
Das Fertigungsprinzip Assemble to Order wird auch als Configure to Order bezeichnet. Erst wenn individuelle Kundenwünsche in der Produktion eintreffen, wird die spezifische Variante fertiggestellt. Assemble to Order ist geeignet, wenn der Bestand an fertig produzierten Gütern gering gehalten werden soll und es gleichzeitig mehrere Varianten eines Endprodukts gibt. In den Bereichen Entwicklung, Konstruktion, Beschaffung und Produktion wird basierend auf Prognosen gefertigt. In den Bereichen Endmontage und Distribution erfolgt die Fertigung kundenspezifisch, also auftragsgetrieben.
Make to Order (MTO)
Die Fertigung wird durch Kundenaufträge ausgelöst. Die Lagerbestände sind relativ gering, was dazu führt, dass die Erfüllung von Kundenwünschen oftmals mit höheren Lieferzeiten verbunden ist. Der Kundenauftrag ist in den Bereichen Entwicklung und Konstruktion prognosegetrieben. Die Bereiche Beschaffung, Produktion, Endmontage und Distribution sind auftragsgetrieben.
Engineer to Order (ETO)
Bei dem Fertigungsprinzip Engineer to Order wird direkt nach dem Eingang eines Kundenauftrags der Entwicklungs- und Konstruktionsprozess ausgelöst. Die Entwicklung ist teilweise prognosegetrieben, teilweise auftragsgetrieben. Die Bereiche Konstruktion, Beschaffung, Produktion, Endmontage und Distribution sind bei Engineer to Order in der Regel auftragsgetrieben. Dieses Fertigungsprinzip eignet sich vor allem für kundenindividuelle Produkte. Der Standardisierungsgrad ist durch die individuelle Fertigung am geringsten.
Mehr Informationen finden Sie unter Push- und Pull-Systeme.
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