Stichgangstrategie in der Kommissionierung
Die Stichgangstrategie ist eine bewährte Methode in Kommissioniersystemen nach dem Prinzip Mann-zur-Ware, die darauf abzielt, den Laufaufwand des Personals zu reduzieren und die Effizienz bei der Auftragsabwicklung zu steigern. In dieser Strategie stellt sich die zentrale Frage, wie die Laufwege des Personals minimiert werden können, um die Bearbeitungszeit pro Auftragsposition zu reduzieren.
Die Laufwege im Kommissioniersystem hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Artikelsortiment und seine Größe, die Anordnung der Kommissionierregale sowie die Zugriffshäufigkeit der Artikel. Um diese Wege zu optimieren, haben sich verschiedene Heuristiken bewährt, darunter die Mäander-Heuristik und insbesondere die Stichgangstrategie.
Bei der Stichgangstrategie beginnt der Kommissionierer seinen Weg von einem Quergang aus. Von dort aus werden die einzelnen Kommissioniergassen gemäß den Vorgaben der Pickliste aufgesucht. Die Artikeleinheiten werden auf dem Hin- und Rückweg der jeweiligen Gassenseite zugeordnet und eingesammelt. Diese Methode ermöglicht es, mehrere Auftragspositionen in einer effizienten Sequenz zu bearbeiten und Laufwege zu minimieren.
Ein weiterer Vorteil der Stichgangstrategie besteht darin, dass sie sich gut für Kommissioniersysteme mit größeren Artikelsortimenten und erweiterten Kommissionierflächen eignet. Durch die geschickte Planung und Zuordnung der Kommissioniergassen kann der Kommissionierer die Artikel in einem logischen und zeitsparenden Muster einsammeln, was die Bearbeitungszeit pro Auftragsposition erheblich reduziert.
Die Stichgangstrategie hat sich in der Praxis als äußerst effektiv erwiesen, um die Produktivität und Genauigkeit in der Kommissionierung zu steigern. Durch die gezielte Optimierung der Laufwege wird nicht nur die Gesamtabwicklung beschleunigt, sondern auch das Risiko von Fehlern minimiert.
Quelle: logipedia / Fraunhofer IML