Über 40 Entscheider trafen sich beim 7. Business Lunch am 23. April 2015 und nutzten die Gelegenheit, sich in entspannter Atmosphäre mit einer ausgesuchten Unternehmerrunde über erfolgreiche Führungs- und Managementmethoden sowie Geschäftsstrategien auszutauschen. Mathias Thomas, Geschäftsführer von gaxsys und der TUP GmbH & Co. KG, war als Referent geladen und konnte mit einem anregenden Vortrag zum Thema „E-Commerce 3.0 – Logistische Strategien für die Herausforderungen des Internet-Zeitalters“ überzeugen.
Im Rahmen des 7. Business Lunch, welcher vom Business-Netzwerk Cyberforum in Karlsruhe ausgerichtet wurde, trafen sich am vergangenen Donnerstag über 40 Vorstände beziehungsweise Geschäftsführer. Bei perfektem Wetter stand zunächst ein kleiner Sektempfang an, bei dem sich die Gäste bereits rege austauschten; während des darauf folgenden 3-Gänge-Menüs vertieften die Beteiligten ihre Gespräche. Neben Stadtrat Tom Høyem fand auch Matthias Hornberger, Vorstandvorsitzender des Cyberforums, einleitende Worte und befand bei der Vorstellung des Redners Mathias Thomas, das Unternehmen TUP als Hidden Champion aus Karlsruhe.
Sprich, im Schnitt hat jedes verkaufte Produkt Tausende Kilometer hinter sich, die Verkehrsnetze platzen dabei aus allen Nähten und die CO2-Bilanz des Online-Handels ist verheerend. Mathias Thomas schätzt, dass 2014 über 300 Millionen Pakete an die Verkäufer zurückgeführt wurden. „Hochgerechnet entspricht das in etwa dem CO2-Ausstoß von über 300 Fahrten Frankfurt/Peking pro Tag. Und der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt: 40 Prozent des transportierten Inhaltes ist Luft – aufgrund unsinniger Verpackungen“, ärgert sich Thomas weiter. Die Integration des lokalen Handels in den E-Commerce würde seiner Meinung nach Abhilfe schaffen.
E-Commerce: Retouren müssen nachhaltig und profitabel werden
Mathias Thomas konnte im Anschluss die erwartete Spannung hochhalten und brachte seine persönliche Einschätzung zum Thema „E-Commerce der Zukunft“ auf den Punkt. „Die analoge Ladenfläche transformiert sich in naher Zukunft zum digitalen Lager.“ „Kunde, Internet, Logistik und der lokale Händler verschmelzen zu einer Einheit; und der „allgemeine“ Multichannel befreit sich endlich aus seiner nicht vorhandenen Flexibilität.“ Thomas befürwortet dabei sogar den Wechsel zwischen verschiedenen Informations- und Vertriebskanälen innerhalb eines Shopping-Erlebnisses.
„Doch ist es leider zu einer Unart geworden, viele Dinge gleichzeitig in den verschiedensten Ausführungen zu bestellen, bereits mit der Gewissheit, 70 Prozent davon zurückzuschicken. Retouren müssen endlich nachhaltig und profitabel abgewickelt werden und dabei spielt die Sensibilität des Bestellers die Hauptrolle“, so Thomas.
Die Uhr tickt und Mathias Thomas machte keinen Hehl draus. So zeigte er anhand von Amazon auf, dass der Zug für einige Händler bereits abgefahren ist. „Der Online-Gigant listet alleine in Deutschland über 160 Millionen Artikel, macht zwölf Milliarden US-Dollar Umsatz weltweit und die Hälfte der Online-Verkäufe hierzulande laufen bereits über Amazon – das sollte speziell den Händlern ohne Online-Strategie zu denken geben.“
Der gemeinsame Konsens des 7. Business Lunch war daher gleichzeitig eine schlagfertige Prämisse: „Handel vs. Internet“ hat keine Chance; werden beide allerdings gepaart, besteht Hoffnung – aber bitte nachhaltig.